Beitrag vom 21.06.2021, von Isabelle Diekmann
Wer schon einmal im ferm LIVING Showroom und der Boutique „The Home of ferm LIVING” war, weiß, wieso dieses wunderschöne Haus im Hafen Kopenhagens seinen Namen trägt. Sobald man es betritt, stellt sich ein einzigartiges, heimeliges Gefühl ein und am liebsten würde man direkt dort einziehen. Doch wie wurde aus einem Showroom ein so gemütliches Zuhause? Um das herauszufinden, haben wir mit Lisbeth, ferm LIVINGs Head of Style Lab, gesprochen. Im Interview erzählte sie uns unter anderem, was The Home so besonders macht, wie man Gemütlichkeit kreiert und was dieser Traumjob bei dem beliebten Label aus Dänemark für sie bedeutet.
Als Head of Style Lab bin ich für unseren Look im Home of ferm LIVING in Kopenhagen, die Raumgestaltung für Stores, die unsere Produkte führen, Messen und Installationen sowie für verschiedene Styling-Projekte auf der ganzen Welt verantwortlich. Außerdem arbeite ich am Styling unserer Fotoshootings, die für unseren Jahreskatalog, die Website und die Social-Media-Plattformen verwendet werden, beteilige mich am Designprozess der Produktentwicklung und helfe dabei, die Marken-DNA von ferm LIVING gemeinsam mit anderen tollen Menschen zu kultivieren und zu entwickeln.
Ich kann mich wirklich glücklich schätzen – visuell zu arbeiten und in engem Kontakt mit unseren Produkten, Materialien und Strukturen zu sein, ist einfach großartig. Ich genieße den kreativen Prozess, das Skizzieren, die Zusammenarbeit mit anderen Teams innerhalb und außerhalb des Unternehmens und zu sehen, wie unsere Ideen zum Leben erweckt werden. Ich mag es sehr, dass nicht viele meiner Arbeitstage gleich sind.
Wenn man seine Arbeit liebt, verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Ich würde sagen, die größte Herausforderung ist es deshalb, innezuhalten und loszulassen, denn ein Raum (oder ein Zuhause) ist nie fertig, es wächst einfach weiter – es ist wie ein Gemälde, dem man immer wieder Details hinzufügen kann.
Es bedeutet Freiheit und Lebensqualität. Einrichtung gibt uns ein Gefühl der Freiheit im Alltag, indem sie unserer Umgebung, in der wir Zeit mit unseren Mitmenschen verbringen, eine höhere Lebensqualität bietet. Mit Lösungen, die sowohl ästhetisch als auch funktional sind, glaube ich, dass wir einander etwas geben, und das bringt eine weitere Ebene von Bedeutung in unser Leben.
Das hat sich für uns ganz natürlich ergeben. Wir brauchten immer einen Ort, um mit unseren Produkten im Kontext und nicht nur als Einzelstücke zu arbeiten. Unser Traum war es schon immer, all unseren Gästen und Partnern unsere Ideen in einem einzigen, zusammenhängenden Raum zeigen zu können. Es ist eine Sache, über unsere Marke zu sprechen und Fotos zu machen, aber von der Brand umgeben zu sein und regelrecht in sie eintauchen zu können ist noch mal etwas ganz anderes.
Als wir also als Unternehmen mehr Platz brauchten und aus unserem letzten Standort herausgewachsen sind, haben wir nach einem Ort gesucht, der genug Platz bot, um unsere Marke in einer authentischen Umgebung zu präsentieren. Wir wollten in der Lage sein, Gäste in unser "Zuhause" einzuladen und dort Zeit mit ihnen zu verbringen. Das war im Jahr 2020 und genau zu der Zeit, als die Pandemie begann – eigentlich nicht das beste Timing. Aber es stellte sich heraus, dass es genau richtig war. Zu diesem Zeitpunkt wurde es für alle Menschen so wichtig, einen Ort zu haben, an dem sie sich zu Hause fühlen – und unser Raum im Home of ferm LIVING zelebriert genau das.
Es begann mit einem Bedarf für das Unternehmen und der Entscheidung, dass die Zeit reif war. Wir verbrachten einige lange Nächte zusammen mit Trine Andersen – der Gründerin und Kreativdirektorin von ferm LIVING – in denen wir darüber sprachen, wie wir als Kinder davon träumten, unseren eigenen kleinen Stand zu haben, an dem wir selbstgemachte Limonade verkaufen.
Wir haben ein Brainstorming darüber gemacht, wie wir uns die Boutique & den Showroom für ferm LIVING vorstellten und was wir mit den Leuten teilen wollten. In vielerlei Hinsicht war das Konzept recht einfach: Wir wollten unser "Zuhause" mit den Menschen teilen, eine Darstellung dessen, wer wir sind und wohin wir gehen, und die Menschen einladen, dieses Konzept aus erster Hand zu erleben.
Zuhause ist für mich ein Ort, an dem ich Energie auftanken und mit meinen Liebsten zusammen sein kann. Es ist ein Raum für Entspannung, Gespräche, Tränen der Freude oder Traurigkeit, Lachen und Tanzen – eben für all das, was das Leben zu bieten hat. Zuhause ist meine Familie, meine Erinnerungen und all die Kleinigkeiten, die sich im Laufe eines Lebens ansammeln. Es ist der Ort, an dem meine Familie ist, zusammen mit all unseren Sachen – dem Schönen und dem Skurrilen, das mich zum Lächeln bringt, auch wenn andere das vielleicht nicht immer verstehen.
Da wir eine Mischung aus Boutique und Showroom sind, müssen wir mehrere Funktionen erfüllen. Wir haben eine kleine Kollektionseinführung zu Beginn des Jahres und fangen dann langsam an, über die Outdoor-Kollektion nachzudenken. Danach gibt es einen größeren Launch im Frühjahr und einen weiteren im Spätsommer, und dann ist da natürlich noch Weihnachten...
Da wir aber auch eine Boutique sind, nutzen wir einen Bereich als Marktfläche, den wir jeden Monat wechselnd neu gestalten. Hier können wir ganz kreativ sein, aber gleichzeitig wollen wir etwas machen, das einfach schön anzusehen ist.
Wir haben ein paar unabhängige Marken, die wir mit ferm LIVING-Produkten mischen, zusammen mit einigen Vintage-Stücken, weil wir das Gefühl mögen, von Erbstücken, Büchern und Vintage-Stücken umgeben zu sein, die mit Bedeutung gefüllt sind. Und dann tauschen wir die Stücke einfach aus, so wie man es zu Hause macht, wenn man eine gute Idee hat oder sich danach fühlt.
Gemütlich, einladend und ruhig. Ein Raum, in dem man sich entspannen und man selbst sein kann – aber mit einem spannenden Twist. Wir haben das Gefühl, dass The Home of ferm LIVING eine ganze besondere Wärme transportiert, die einen umgibt, und ich hoffe, dass andere dieses Gefühl auch bekommen.
Aber klar doch! Diese Frage wird mir oft gestellt, und ich kann sie nur mit einem Lächeln beantworten. The Home ist so sehr ein Teil von mir, und ich schätze mich sehr glücklich, dass ich so viel Zeit dort verbringen darf, ob mit anderen oder alleine - es ist ein Privileg für mich. Es ist für mich wie ein Zuhause fern von zu Hause.
Meistens beginne ich ein privates Gespräch mit einer Person oder einem Kunden über die jeweiligen Wünsche. Von welchem Gefühl wollen sie umgeben werden? Ich denke, genau diese Überlegung sagt einem dann, welche Möbel man haben sollte, welche Wärme die Beleuchtung bieten sollte und welche Persönlichkeiten die Objekte um einen herum haben sollten.
Ein weiterer Tipp ist, sich bewusst zu machen, dass ein Zuhause ein sich ständig weiterentwickelndes, unvollkommen perfektes Kunstwerk ist – es hört nie auf, sich zu entwickeln und man hört nie auf, es zu ergänzen.
Es ist die Art und Weise, wie Menschen ihre Besitztümer kombinieren. Die Art und Weise, wie Menschen in und mit ihnen leben. Kleine, persönliche Gegenstände fügen eine weitere Dimension hinzu, die niemand hat – das schrullige kleine Geschenk eines Familienmitglieds oder ein Stück, das Sie geerbt haben und das Sie einfach behalten müssen, weil es Ihnen dieses besondere, warme Gefühl gibt und ein Lächeln auf Ihr Gesicht zaubert.
Es sind die Menschen, die darin leben, die ein Haus zu einem Zuhause machen - wir helfen einfach mit Produkten, die Ihnen helfen können, als Familie zusammenzukommen. Zum Beispiel mit einem Sofa, das so groß ist, dass man die ganze Familie darin versammeln kann. Ich liebe es, wenn ich Freunde zu Besuch habe, die sich in unserem riesigen Sofa versammeln und die Nacht verbringen und dabei Zeit und Ort vergessen.
Ich weiß, dass ich wahrscheinlich irgendeinen großen Designernamen nennen sollte, aber in Wirklichkeit ist es eine Ansammlung von täglichen Eindrücken und den Menschen, die ich im Laufe der Jahre getroffen habe: große Persönlichkeiten, kleine Kommentare, die Gefühle, die ich an Orten hatte, die ich besucht habe, Häuser, in denen ich war, meine Familie und Freunde. Das sind die Dinge, die mich ständig inspirieren. Ich glaube nicht, dass man mit seinem Zuhause jemals "fertig" ist. Es ist ein ständiger Prozess, genau wie das Leben selbst – es verändert sich, dreht sich, ist entspannt oder verhält sich wie ein Rebell – nie perfekt, aber voller Leben.
Ich freue mich, dass du das fragst! Es ist so schön, sagen zu können, dass ich mich bei ferm LIVING so "zu Hause" fühle. Ich mag die Ruhe in unserer Kollektion, kombiniert mit eher künstlerischen und ausgefallenen Artikeln. Ich mag die Art und Weise, wie wir mit Räumen arbeiten und sie mit Produkten füllen, die ein 'Bedürfnis' erfüllen - das kann ein funktionales Bedürfnis sein oder einfach, weil man sich total in ein Produkt und ein Design verliebt. Mir gefällt auch sehr, dass wir ganzheitlich arbeiten und die Dynamik berücksichtigen, die Produkte untereinander haben. Ich arbeite eng mit den Produktdesigner:innen zusammen und so fühlen sich die Kollektionen für mich immer vertraut an.
Ich fange oft früh an, noch bevor das Büro zum Leben erwacht. Ich beginne meinen Tag gerne in der Boutique & im Showroom mit einer Tasse Kaffee und spüre, wie das Haus erwacht. Die langsamen Morgenstunden geben mir Raum zum Nachdenken. Alles, was wir tun, entspringt dem Konzept, Raum zu haben, um sich in seinem Zuhause wohl zu fühlen, und für mich persönlich macht das so viel Sinn.
Gegen 9 Uhr morgens steht das Haus in den Startlöchern. Dann stehen Projekte aus aller Welt an und ich nutze die Zeit zur Vorbereitung, indem ich Skizzen anfertige und meine Gedanken aufschreibe. Dann treffe ich mich mit meinen Kolleg:innen und wir haben typischerweise eine Besprechung mit unseren Partner:innen über Teams oder Skype. Im Laufe der Woche nehme ich an Meetings des Design-Teams zur Produktentwicklung teil, was mir eine fantastische Grundlage bietet, um zu wissen, in welche Richtung wir uns bei unserem Design bewegen.
Um die Mittagszeit liebe ich die Sommerzeit, denn dann ist es mir möglich, die Mittagspause draußen in unserem ruhigen, entspannenden Innenhof oder am Kai auf der anderen Seite des Gebäudes zu verbringen, wo wir von der Hektik Kopenhagens und dem pulsierenden Bootsleben umgeben sind.
Am Nachmittag geht es mit weiteren Projekten weiter, und je später der Tag wird, desto spielerischer scheint es zu werden, und manche Gespräche nehmen einfach eine unerwartete Wendung – es ist eine Zeit, in der wir gemeinsam kreativ sind und den Tag Revue passieren lassen.
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Abends mache ich mich auf den Weg nach Hause, wo ich mich mit meinem Mann treffe und einen Spaziergang mit unserem Hund mache. Wir schätzen diese Zeit und verbringen sie ohne unsere Handys, um uns auszutauschen. Dann kochen wir gemeinsam oder mit Freunden – um ehrlich zu sein, sind es meistens er oder sie, die kochen, ich bin eher ein Zuschauer, der sich auf ein Glas und ein gutes Gespräch an den Küchentisch setzt.
Mein Mann und ich haben gemeinsam ein Haus gekauft und arbeiten an der Renovierung, wobei wir alles selbst machen – auch die Dinge, von denen wir nicht so viel Ahnung haben! Aber es macht Freude, es gemeinsam herauszufinden, und die Zeit, die wir mit dem gemeinsamen Träumen und Planen verbringen, ist vielleicht noch schöner. Er sagte, es würde ein Jahr dauern, bis das Haus fertig ist, aber ich habe nach dem sechsten Jahr aufgehört zu zählen.
Man spürt einfach, dass wir aus einem 'Familien'-Unternehmen kommen. Wir stehen uns nahe und teilen dieselbe Leidenschaft und die gleichen Interessen. Aber gleichzeitig sind wir alles verschiedene, einzigartige Persönlichkeiten und das bedeutet, dass wir großartige Diskussionen führen können, in denen wir unterschiedliche Standpunkte einbringen, jeder bringt andere Werte, Wissen und Erfahrungen mit ein.
Dänemark ist so ein kleines Land. Als ich endlich bereit war, beruflich etwas Neues auszuprobieren, traf ich zufällig Trine Andersen zusammen mit einem guten Freund. Wir haben Kaffee getrunken und hatten ein tolles Gespräch, in dem wir über ihre Geschichte mit ferm LIVING sprachen, darüber, wohin sie das Unternehmen führen wollte, und auch über meine Träume, was die Arbeit angeht. Aus einem Kaffee wurden zwei und ein bisschen Träumerei – und nun ist der Rest Geschichte!
Ich habe etwa 25 Jahre Erfahrung in der Designbranche, mehr oder weniger. Bevor ich zu ferm LIVING kam, hatte ich das Vergnügen, bei anderen Unternehmen innerhalb der Designbranche zu arbeiten und viel zu lernen. Außerdem habe ich in der Modebranche gearbeitet, wo ich einige Jahre in London verbracht und an Privatschulen mit künstlerischer Ausrichtung studiert habe.
Zu Beginn meiner Karriere wollte ich Kunst oder Design studieren, also zog ich nach London, wo ich einige Jahre in der Modebranche gearbeitet und studiert habe. Mir gefiel die Branche. Sie war schnelllebig und es gab eine Menge spannender Leute, mit denen ich arbeiten konnte. Aber man hatte nicht wirklich die Möglichkeit, vollständig in die Kollektionen einzutauchen, da ihr Lebenszyklus so kurz war. Ich brauchte etwas anderes. Viele Leute, mit denen ich damals gearbeitet habe, haben auch den Wechsel in die Welt des Interior Designs vollzogen.
Beides hängt doch irgendwie zusammen, oder? Aber schon vor langer Zeit ertappte ich mich dabei, dass ich mich mit Interior Design beschäftigte und mich danach sehnte, in etwas zu investieren, das für eine lange Zeit Bestand hat.
Eine Liebe für eine Sache zu haben, sie zu sehen, wie sie sich verändert und entwickelt, sie in meinem Zuhause zu sehen und sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu bewundern und mich immer wieder in sie zu verlieben. Das ist es, was ich an Interior liebe, die Modebranche bewegt sich normalerweise etwas schneller.
Ich liebe die Atmosphäre und all die verschiedenen Kulturen in London, die an einem Ort zusammenkommen. Ich mag auch die äußeren Bezirke, wo es fast nur Einheimische gibt. Ich liebe die wöchentliche Tradition, zum Sonntagsessen in ein kleines, familiäres Pub zu gehen. London hat etwas Großartiges an sich, das mir gefällt, aber in Kopenhagen ist es ein einzigartiges Gefühl von familiärer Gemeinschaft. Mit dem Fahrrad kommt man überall hin, alle unternehmen etwas gemeinsam, und dieses Familiengefühl des Sonntagsessens im Pub ist in Kopenhagen jeden Tag ein fester Bestandteil des Alltagslebens. Man könnte sagen, dass ich Kopenhagen liebe, aber in London bin ich verliebt.
Ich werde den Sommer mit Familie und Freunden in Dänemark verbringen. Das ist etwas, was wir schon immer gerne gemacht haben, auch vor der Pandemie. Der Sommer in Dänemark ist so erfrischend. Der Wind und die Luft sind in dieser Zeit so besonders und die Möglichkeit, hier Zeit draußen zu verbringen, ist einzigartig. Die Tage sind lang und die Nächte sind heller. Wir hoffen jedoch, einmal eine Reise außerhalb Dänemarks machen zu können. Wir wünschen uns so sehr, nach Gotland in Schweden zu fahren. Es ist eine Insel, die sehr naturbelassen ist. Das würde ich gerne mit meiner Familie genießen.
Weil wir diesen unglaublichen Ort und unsere Geschichte gerne mit Gästen teilen möchten. Wir lieben es einfach Gastgeber zu sein. The Home of ferm LIVING ist ein Ort, an dem man einfach einen entspannten Schaufensterbummel machen oder eine Kleinigkeit zwischendurch – wie zum Beispiel eine tolle Seife oder Handtücher – kaufen kann. Oder man investiert in einen neuen Esstisch Esstisch, an dem man lange, wunderbare Abendessen mit den Liebsten veranstalten kann und testet ihn ganz in Ruhe vor Ort aus. Am Ende nimmt man immer ein besonders warmes Gefühl mit nach Hause.
Beitrag vom 21.06.2021, von Isabelle Diekmann