Beitrag vom 03.01.2018, von Caren Schwenke
Für die, die den Minimalismus à la Ich besitze nur drei T-shirts zu extrem und den Hygge-Trend, bei dem über jedem Stuhl ein Fell liegt, zu kuschelig finden, kommt nun Abhilfe: Lagom! Lagom bedeutet so viel wie Nicht zu viel, nicht zu wenig – gerade recht. Es geht also darum, das richtige Maß zu finden – in allen Bereichen des Lebens. Und mal wieder sind es die Schweden, die den Ton angeben und von denen wir lernen können.
Die Suche nach dem richtigen Maß geht von der Arbeit über die Freizeitgestaltung bis hin zur Ernährung, kann aber auch als Interior-Trend umgesetzt werden. Doch was ist das richtige Maß? Sind sechs Bilder an der Wand noch Lagom oder schon Hygge? Darf ich eine Matratze als Sofa nutzen oder ist das zu minimalistisch? Schnell dachte ich, dass das richtige Maß wohl eine sehr subjektive Sache sei. Deswegen kommen hier meine persönlichen Tipps, wie du die Kunst der Balance zwischen zu viel und zu wenig in deinem Zuhause gekonnt umsetzt.
Blättere durch Wohnzeitschriften, lass dich auf Pinterest und Instagram inspirieren und prüfe, was dir zusagt. Ziemlich schnell wirst du merken, bei welchen Farben, Formen oder Wohnstilen du hängen bleibst. Nimm das als Grundrichtung für deinen ganz individuellen Lagom-Stil. Richte dich bewusst mit dem ein, was dich glücklich macht. Mehr brauchst du nicht!
Fotos: Pinterest Nyde, Coco Lapine Design
Erstelle eine Farbfamilie, die sich in der Wandfarbe, den Möbeln und deinen Accessoires widerspiegelt. Bestenfalls besteht deine Farbfamilie aus drei bis fünf Farben. Du magst es eher poppig? Dann greife auf kontrastreiche bis knallige Farben zurück. Für einen natürlichen Look empfehle ich Töne mit einem großen Weißanteil wie Blush, Crème oder Hellgrau. Du wirst schnell merken, dass du mit einem Farbkonzept ein ausgewogenes Ambiente schaffen kannst.
Fotos: Woonio, Mammilade, Coco Lapine Design
Jeder weiß, dass ein Kissen für Gemütlichkeit, Pflanzen für mehr Leben und Kerzen für eine wohnliche Atmosphäre sorgen. Wie viel ist jedoch nötig und wie viel ist genug? Meine Tipps: Beschränke den Einsatz von Textilien auf die Stellen, an denen du diese wirklich nutzt. Eine Decke auf dem Sofa macht absolut Sinn und wirkt einladend.
Über den Esszimmerstühlen drapiert, dienen Decken hingegen meist nur einem optischen Zweck und sind zu viel des Guten. Deko-Objekte arrangierst du dort, wo du den Blick gerne hinlenken möchtest. Das kann der Couchtisch, die Fensterbank oder die Wand sein. Besonders harmonisch wirken kleine Gruppenarrangements mit jeweils drei Deko-Objekten.
Fotos: Ideenpurzelbäume, Labelfrei Me, Molge Decor
Letztendlich ist es doch so: Alle Lifestyle-Trends, die zu uns überschwappen, versprechen immer ein und dasselbe: Glück. Die einen sagen zuckerhaltige Lebensmittel bringen den Tod und die anderen feiern All-you-can-eat-Restaurants. Doch wie so häufig liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Und Lagom meint nichts anderes. Natürlich sollten wir uns selbst im sich immer schneller drehenden Konsum-Hamsterrad kritisch hinterfragen und mit Sicherheit tut es auch mal gut Nein zu sagen. Aber eine neue Vase oder Dekoschale hat wohl noch niemandem geschadet.
Beitrag vom 03.01.2018, von Caren Schwenke