Ein kreatives Multitalent
Rolf Heide prägte die deutsche Design-Szene der letzten vier Jahrzehnte maßgeblich. Ein wahres Multitalent: Neben seinen Arbeiten in den Bereichen des Möbeldesigns und der Innenarchitektur, entwirft Heide Ausstellungskonzepte, hat bereits Teppichböden kreiert und entwickelt in Zusammenarbeit mit Zeitschriften-Redaktionen einzigartige Interieurs. Er verhilft Unternehmen nicht nur zu einem überzeugenden Messeauftritt und Werbestrategien, er etabliert Unternehmenskultur.
Vielfältige Tätigkeiten
1932 wird Rolf als ältester Sohn der Familie Heide in Kiel geboren. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre zum Tischler beginnt er 1953 sein Innenarchitekturstudium an der Kieler Muthesius Werkkunstschule.
1960 macht Heide sich in Hamburg als Innenarchitekt und Designer selbstständig. Zu seinen Designerarbeiten zählen unter anderem eine Kollektion zerlegbarer und versandfähiger Möbel und die Realisierung von drei Einfamilienhäusern unweit von Hamburg. Mitte der siebziger Jahre veranlasst die Einstellung mehrerer neuer Mitarbeiter einen dringenden Umzug in ein größeres Studio in Hamburg-Eppendorf. Es folgen erfolgreiche Zusammenarbeiten mit designorientierten Unternehmen wie Bulthaup und Gaggenau. Messestände, Showrooms, Kataloge und Fotoinszenierungen für Werbekampagnen werden realisiert.
Parallel zu seiner Selbstständigkeit beginnt Heide Ende der fünfziger Jahre die über viele Jahrzehnte praktizierte freie Mitarbeit für unterschiedliche Zeitschriftenverlage. Er konzipiert, zeichnet und inszeniert Beiträge für "Brigitte", "Schöner Wohnen", "Architektur und Wohnen" und viele mehr.
Mehrfach ausgezeichnet
Seine Arbeiten werden 1994 unter anderem im Internationalen Design Zentrum Berlin (IDZ) und im "Museum für Gewerbe" in Hamburg ausgestellt. Im Herbst 1996 erscheint die "Designermonografie 6 – Rolf Heide" im Form Verlag. 1999 erhält Rolf Heide den "Karl-Schneider-Preis" der Freien und Hansestadt Hamburg für angewandte Kunst und Design. Es folgt im Jahr 2000 eine Ausstellung seiner Zeichnungen im "Museum für Kunst und Gewerbe" in Hamburg.
Im Laufe der letzten Jahre zog Heide sich beruflich langsam zurück. Seine zeitlosen Designs sind inzwischen jedoch zu echten Klassikern avanciert und erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Insbesondere die Stapelliege, die Heide bereits 1967 entwarf, steht repräsentativ für die Arbeiten des Designers und wird bis heute von Müller Möbelwerkstätten hergestellt.