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God Jul! Wie die Schweden Weihnachten feiern

ferm Living - WeihnachtenIn Schweden beginnt die Vorweihnachtszeit traditionell am 13. Dezember – an diesem Tag wird das Lucia Fest gefeiert. Ursprünglich feierte man Lucia am Tag der Wintersonnenwende, mit Kerzen verscheuchte man nach heidnischem Brauch die Dunkelheit und hieß die länger werdenden Tage willkommen. Heute wird das Fest mit Lucia-Liedern, viel Kerzenschein und weißen Kleidern gefeiert. Nachdem die Festlichkeiten auf diese Weise eingeläutet wurden, wird wie in vielen Ländern dem Heiligen Abend entgegengefiebert. Heilig Abend ist der wichtigste Feiertag in Schweden. Am 23. Dezember, dem Lillejulafton – was übersetzt so viel wie "der kleine Heilige Abend" bedeutet – werden die Festlichkeiten vorbereitet. Lies hier, wie die Schweden ihren wichtigsten Feiertag – den Julafton – feiern und lass dich in eine Winterwelt mit Hauswichteln, Pfefferkuchen und Donald Duck entführen.

Julafton – am Heiligen Abend

Den 24. Dezember begehen die Schweden im Kreise der Familie. Als besonders wichtiger Termin steht die 15-Uhr-Sendung auf dem Zeitplan. Dann wird zusammen Kalle Anka – zu deutsch: Donald Duck – geschaut. Diese Tradition ist lustigerweise aus der Politik heraus entstanden: In den 60er Jahren hat man den Schweden tatsächlich verboten, Donald Duck zu gucken. Die Politiker bemängelten damals die kapitalistische Veranlagung der Comic-Figur. Der einzige Tag, an dem die Schweden die beliebte Serie gucken durften, war der 24. Dezember. Diese Tradition hat sich bis heute durchgesetzt. Eine weitere beliebte Beschäftigung am Heiligen Abend ist das Schreiben von Julklapp-Texten, Rimstuga in Schwedisch. Das sind kleine Gedichte, in denen der Schenkende und das Geschenk aufs Korn genommen werden.

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Julbord – was die Schweden essen

Die unterschiedlichen Serien von IitalaZu Beginn des Festmahls stimmt man sich in Schweden mit Glögg – das ist eine Art Glühwein, der mit Mandeln und Rosinen gereicht wird – ein. Dazu gibt es Pfefferkuchen. Was außerdem nicht fehlen darf: Trockenfisch, Safransgebäck und der traditionelle Weihnachtsschinken. Zum Trinken servieren die Schweden Bier, Julmust – das ist eine Kräuterlimonade – und Schnaps. Als Nachtisch lieben sie Milchreis. Dieser wird mit einer Prise Zimt und kalter Milch serviert. Manche verstecken in dem Weihnachtsbrei eine Mandel – derjenige, der die Mandel findet, darf sich etwas wünschen. Wie Pippi Langstrumpf backen viele Schweden zu Weihnachten ein Pfefferkuchenhaus. Dieses darf eigentlich erst am 13. Januar verspeist werden, aber ob sich alle daran halten…?

Jultomte – der Geschenkeüberbringer

Geschenke verpacken - IdeenNach dem reichhaltigen Essen wird Jultomte, der schwedische Weihnachtsmann begrüßt. Früher war es der Julbock, der die Geschenke brachte. Das charakteristische Tier schmückt heute als Deko-Objekt so manche Fensterbank. Der heutige Jultomte bringt, wie in Deutschland das Christkind oder der Weihnachtsmann, die Geschenke. Auch äußerlich stellen sich die Schweden ihren Jultomte, wie viele Deutsche den Weihnachtsmann vor. Der Heilige Abend wir in Schweden auch zum Anlass genommen, dem Tomte – dem Hauswichtel – zu danken, dass er während des gesamten Jahres so gut auf das Haus Acht gegeben hat. Dafür stellen die Schweden ihrem Tomte eine Schale Haferbrei vor die Tür - der gilt als das Lieblingsgericht des Wichtels. Die Schweden mögen es, ihre Geschenke schön einzupacken. Als besondere Wertschätzung dem zu Beschenkenden gegenüber werden die Geschenke nicht nur in hochwertiges Geschenkpapier eingepackt, sondern häufig auch mit einem Siegel verschlossen. Die Idee ist so originell wie liebevoll.

Weihnachts-Deko à la Schwedenhaus

In Schweden sind im Dezember die Tage im Durchschnitt nur sechs Stunden lang, ansonsten herrscht dunkle Nacht. Deswegen spielt Licht eine wichtige Rolle. Schon am Lucia-Fest, dem Lichterfest, wird das Licht gebührend gefeiert. Von daher dürfen bei einer Deko im Schwedenhaus-Look in keinem Fall Kerzen fehlen. Schöne Kerzenständer tragen nicht nur die Lichtbringer aus Wachs, sondern schmücken auch den Raum und verleihen ihm einen festlichen Charakter. Außerdem gilt es, das Zuhause so gemütlich wie nur eben möglich zu gestalten. Dafür bieten sich beispielsweise schöne Felle an. Diese werden über Stühle, Bänke oder auf dem Lieblingssessel drapiert. Ein kleiner Tipp für all diejenigen, die morgens schlecht aus dem Bett kommen: Lege dir ein weiches Fell direkt vor dein Bett. Deine Füße freuen sich mit Sicherheit, wenn ein warmes Fell das Erste ist, was sie morgens spüren.

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Wie in Deutschland auch, stellen die Schweden einen Weihnachtsbaum auf. Dieser wird gerne üppig geschmückt. Es kommen Lametta, Christbaumkugeln und Weihnachtsbaumanhänger aus Holz oder Porzellan zum Einsatz. Möchtest du deinem Interieur den traditionell-schwedischen Charme verpassen, dann setze in jedem Fall auf die Farbe Rot. Wer es lieber etwas zurückhaltender mag, der kombiniert Weiß mit Grau und wenigen Pastelltönen.

Was für eine skandinavische Einrichtung im Allgemeinen gilt, ist auch an Weihnachten wichtig: Viel Holz und natürliche Materialien bringen die Natur Skandinaviens in die eigenen vier Wände. Hol dir Zweige aus dem Wald und stelle diese in eine schöne Vase. Wem ein Weihnachtsbaum zu viel ist, der kann einen Zweig-Strauß schmücken. Diese Baum-Alternative macht sich besonders in kleinen Wohnungen gut. Was auch schön aussieht, sind Zweige von Büschen mit roten Beeren. Da braucht es fast keine zusätzliche Deko mehr – die Beeren bringen genau die richtige Dosis an Farbe in den Raum.

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Denk auch an draußen. Ein festlich geschmückter Hauseingang, Balkon oder Garten vertreibt die Dunkelheit. Besonders schön sind Windlichter und Lichterketten. Wenn man nach Hause kommt und die Lichter sieht, dann freut man sich gleich umso mehr auf die gemütliche Atmosphäre drinnen.

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Tjugondag Knut – Weihnachtsbaumplünderung

Am 13. Januar sind die Feierlichkeiten vorbei. An diesem Tag wird der Weihnachtsbaum geplündert und alle Süßigkeiten, die an ihm hängen, werden aufgegessen. Die Tage werden langsam wieder länger und das Leben verlagert sich nach und nach von drinnen nach draußen. Nur der Haus-Tomte wacht wie gewohnt über das Haus, bis es im nächsten Jahr wieder heißt: O du fröhliche… - ach nein: O du saliga…

Beitrag vom 20.12.2016, von Caren Schwenke

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