Beitrag vom 11.07.2018, von Christina Funkenberg
Der Trend geht in diesem Jahr zurück zur Natürlichkeit. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Materialien, mit denen wir uns täglich umgeben. Wir sehnen uns nach einer einfachen, naturbelassenen Grundlage. Ein altbewährtes Material erfüllt diesen Wunsch: das Steinzeug. Schon länger als hervorragendes Material für Geschirr gehandelt, bringt es jetzt natürlichen Landhaus-Flair in unsere Küchen und Esszimmer.
Steinzeug besteht zum größten Teil aus Ton. Dazu kommen je nach Mischverhältnis weitere Mineralien wie zum Beispiel Quarz oder Feldspat. Bei besonders hohen Temperaturen wird das Gemisch – auch Scherben genannt – mittels einer Zwischenschicht mit einer Glasur verschmolzen. Das Gemisch wird nahezu vollständig gesintert, also verdichtet. Das so entstandene Steinzeug ist außerordentlich bruchsicher und wasserdicht.
Geschirr aus Steinzeug ist dank seiner Materialzusammensetzung und hohen Brenntemperatur besonders robust und meist sogar spülmaschinenfest. Es hat eine lange Tradition und wurde bereits vor über tausenden von Jahren in Asien angefertigt. In Deutschland wurde es erst um 1300 entwickelt und wird seitdem in ganz Europa hergestellt. Dank seiner geschlossenen Oberfläche eignet es sich hervorragend als Material für Küchengeschirr.
Einzigartige Designs und ein natürlicher Charme – Steinzeug-Geschirr ist bekannt für seinen urigen Charakter. Am besten soll es handgefertigt sein – oder zumindest so aussehen. Weg von maschinell gefertigten Konsumprodukten, getreu dem Einrichtungstrend Wabi-Sabi, verlieben wir uns in die individuellen Eigenarten unseres Geschirrs. Die Glasur der Junto Kollektion verläuft beim Brennen und verleiht jedem Teller ein einzigartiges Design. Die Steinzeug-Teller überzeugen durch ihre erdigen Farbtöne und organischen Formen.
Für den modern-rustikalen Stil kombiniere dein Geschirr im Handmade Look mit einer Tischdecke aus Leinen.
Ein Unterschied zwischen Steingut und Steinzeug ist, dass Steinzeug-Keramik selbst ohne Glasur wasserdicht ist. Designer können experimentieren und ihre Keramik mit einer rauen, haptischen Oberfläche belassen, ein mattes Finish auftragen oder eine andere Beschichtung wählen.
Durch diese Freiheit entstehen außergewöhnliche Designs wie die Sekki Kollektion von ferm Living. Die raue Beschaffenheit der minimalistischen Schalen erinnert an alte Keramiktraditionen aus Japan, wo die Geschichte des Steinzeug-Geschirrs vor tausenden von Jahren begann.
Aufgrund seiner dunklen Scherben war es in der Anfangszeit der Keramikkunst nicht möglich, Geschirr aus Steinzeug so leuchtend zu dekorieren wie andere Keramiken. Die Oberfläche war einfach zu dunkel und die Farben nicht kräftig genug. Heutzutage unvorstellbar, wenn wir das strahlend weiße Geschirr von Stelton oder die verspielten Muster von Marimekko betrachten. Der skandinavische Hersteller schwört auf robustes Steinzeug. Seine zeitlosen Grafik-Muster harmonieren perfekt mit dem langlebigen Material.
Porzellan gilt als edleres Material, doch ist es auch besser geeignet für unser Geschirr? Beide keramischen Massen gehören zur Klasse des Sinterzeugs, unterscheiden sich jedoch in ihrer Materialzusammensetzung und Herstellung. Porzellan ist feiner und lichtdurchlässig, während Steinzeug robuster und massiv ist. Teures Porzellan sieht zwar umwerfend aus, eignet sich allerdings nicht als Alltagsgeschirr. Im Gegensatz zu Steinzeug-Keramik ist es außerdem nicht spülmaschinenfest.
Beide Keramiksorten haben ihre Vor- und Nachteile, letztendlich entscheiden unser eigener Geschmack sowie unsere individuellen Ansprüche über die Wahl. Wenn wir uns für Geschirr aus Steinzeug entscheiden, besitzen wir ein ebenso ansprechendes wie auch pflegeleichtes Geschirr.
Beitrag vom 11.07.2018, von Christina Funkenberg